Bruder
Adam - Einiges über die Bienenzucht in Buckfast Abbey
Es
ist nicht leicht, über die Art der Bienenzucht zu berichten,
wir sie hier in Buckfast
betrieben wird. Viele unserer Methoden entsprechen nicht den allgemein
üblichen Grundsätzen und verstoßen gegen
die herkömmlichen Regeln, zu denen sich ,zumindest in England, auch die meisten
Fachschriftsteller bekennen.
Im Verlauf von 35 Jahren war es unser Bestreben, bestimmte Grundlagen zu
schaffen und festzuhalten, die wir als wissenschaftlich gerechtfertigt
und für die Erzielung der günstigsten Resultate in
der Honigproduktion als unerlässlich erachten. Die
Honigausbeutung ist ja schließlich doch der eigentliche Zweck
der Bienenzucht.
Dabei
bedarf es nach unserer Erfahrung gewisser Voraussetzungen, die wir als“unwesentlich“
bezeichnen möchten. Von ausschlaggebender Bedeutung
für den Erfolg jeder Bienenzucht sind freilich das Zutreffen
einer Reihe von Umständen, wie Landschaft und deren Klima,
sowie der eigentliche Zweck der Bienenzucht, d. h. es kommt darauf an,
ob sie als Liebhaberei oder als geschäftliches Unternehmen
betrieben wird.
Dem
Zweck dieses kurzen Artikels entsprechend wollen wir vor allem die
“unwesentlichen“ Grundzüge erörtern, insofern sie für unsere hier in Buckfast bewährten
Methoden kennzeichnend sind und dann auf die Beschreibung unserer
speziellen Art der Zucht von Königinnen übergehen,
auf der die “wesentliche“ Grundlage unserer
erfolgreichen Bienenzucht beruht. Vorher sei hinsichtlich der
geographischen Lage von Buckfast einiges kurz bemerkt: Buckfast
liegt nur etliche Meter über dem Meeresspiegel und nur wenige
Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt. Etwa 5 km nordwestlich
erhebt sich das weite Plateau der Dart-Heide
Dartmoor zu einer Höhe von 700 m.
Die Dart Heide im Nordwesten und die nahe Südwestküste des
Atlantischen Ozeans, sowie insbesondere die Wirkung des Golfstrom, sind für das
Klima bestimmend. Hier in Südwestengland kennen wir nicht,
normalerweise, die strengen Winter der kontinentalen Länder,
aber ebenso wenig deren andauernden gleichmäßig
schöne Sommer. Überdies gibt es hier in der
nächsten Umgebung von Buckfast,
infolge der besonderen geographischen Lage, abnormale
Jahresniederschläge von etwa 165 cm im
Durchschnitt, gegen ein Mittel von 58,5 cm
für Südengland. Das Klima ist
äußerst unbeständig und wechselhaft. Das
nahe Heideland (Dartmoor)
bietet uns anderseits den Vorteil einer zweiten Tracht, im August, nach
der Haupttracht vom Weißklee im Juni und Juli. Nektarquellen
von zweiter Bedeutung, die sich in Devonshire
vorfinden, sind: Salweide, Schwarzdorn, Weißdorn,
Ahorn, Obst und Brombeere. Von den Obstsorten kommt nur die
Apfelblüte in Frage. Birnen, Kirschen usw. gibt es hier nicht.
Die
Besonderheit unserer Bienenstöcke entspricht den eben
geschilderten Verhältnissen. Der “Buckfast-Abbey-Bienenstock“
geht auf den amerikanischen Typ zurück. Die Brutwaben sind
fast von gleichem Maß wie bei dem in der Schweiz
üblichen Dadant-Blatt-Rahmen.
Der Brutraum fasst zwölf Waben. Die Honigaufsätze
sind halb so tief wie der Brutkasten, also 15,2 cm, und
enthalten, wenn voll, etwa 25 kg Honig. Überdies
machten wir beim Entwurf unserer Stöcke noch verschiedene,
weitgehende Abänderungen, wie sie uns zum Zweck einer raschen
Behandlung sowie des bequemen Transportes zur Dart-Heide
nötig erschienen.
Gegenwärtig
dienen 320 Völker unserer Honigproduktion. Die Völker
sind verteilt auf zehn Ständen, von 30 bis 40 Völkern
in jedem Stand. Die Außenstände sind sieben bis 20
Kilometer von Buckfast entfernt. (Die Ansicht eines unserer Bienenstände, desjenigen
im Klostergarten, zeigt Abbildung 24, die auch die Anordnung der
Stöcke erkennen lässt). Sie sind nicht in langen
Reihen, wie sonst gebräuchlich hier in England und Amerika
sondern in Gruppen zu Viert angeordnet und innerhalb dieser Gruppen ist
je ein Stock nach Norden, Süden, Osten und Westen gerichtet.
Das
hat den Zweck, durch Erleichterung der Orientierung die Gefahr des
Verfliegens der Bienen auf ein Mindestmaß zu
beschränken. Unser Betrieb ist eher intensiv als extensiv. Ein
hoher jährlicher Durchschnittsertrag pro Volk ist unser Ziel.
All das Betriebsmaterial, alle unsere Methoden sind so vereinfacht,
dass der minimalste
Zeit- und Kraftaufwand erreicht wird. Jede
Überflüssigkeit wird vermieden.
Dennoch
wird das Ästhetische und Poetische der Bienenzucht
gebührend gewürdigt. Der jährliche
Durchschnitt unserer Honigausbeute betrug während den
abgelaufenen 30 Jahren rund 30 kg pro Volk. Der
Vergleich mit dem durchschnittlichen Ertrag pro Stock in Amerika und in
den europäischen Ländern fällt daher zu
unseren Gunsten aus. Wir können sagen, dass Buckfast tatsächlich
einen Rekord hält in der Honigproduktion, nicht nur in
Großbritannien, sondern wahrscheinlich auch in ganz Europa,
nämlich die größte Nettogewichtszunahme
innerhalb von fünf Tagen. Der Rekord wurde erzielt in einem
Außenstand von 39 Völkern, von welchen ein
Volk innerhalb von fünf Tagen eine Nettozunahme von
65 kg erreichte, was einem Tagesdurchschnitt von
13 kg gleichkommt.
Noch
andere acht Völker erzielten gleichfalls fast dieselbe
Nettogewichtszunahme. Aber es sind nicht die einzelnen Rekordernten,
die ausschlaggebend sind für eine erfolgreiche Bienenzucht,
sondern nur ein hoher Durchschnittsertrag über eine Periode
von Jahren. Unter Bedachtnahme auf eine möglichst zeitsparende
und bequeme Handhabung großer Honigernten wurde unsere Anlage
aufgebaut. Die Schleuderanlage ist daher vollkommen motorisiert. Eine Entdeckelungsmaschine, zu der
ein sich in horizontaler Richtung bewegendes, dampfgewärmtes
Messer gehört, und ein Behälter mit gleichfalls
dampfgewärmter Schlange (Kupferröhre), auf die die
Wachsdeckel fallen und unverzüglich schmelzen, trennt zugleich
von selbst das Wachs von dem Honig.
Wie
große Honigmengen auch immer auf die Schlange fallen, niemals
nimmt der Honig irgendeinen Schaden, da es sich immer nur um einen
augenblicklichen Kontakt handelt und ein Abflussrohr ständig
die Ableitung des Honigs in die Schleudermaschine besorgt. Das
spezifisch leichte Wachs schwimmt auf der Honigoberfläche und
wird automatisch in Formen abgeleitet. Die in unserem Gebrauch stehende
Radialschleuder fasst 44 Halbrahmen und schleudert
ungefähr 2 q Honig in zehn Minuten. Das Pressen des
Heidehonigs hat uns in vergangenen Jahren erhebliche Schwierigkeiten
bereitet, aber mit Hilfe einer hydraulischen Presse von besonderer
Konstruktion haben wir alle diese Schwierigkeiten überwunden.
Eine
Reihe von einem Ingenieur durchgeführter Versuche zeigte, dass
ein Druck von 200 kg auf den cm2 erforderlich ist, um die
volle Honigmenge aus dem Wachs zu pressen. Wie immer dem
sei, so ist uns die Feststellung gelungen, dass die Kombination von
Druck und Wärme den Druck auf 100 kg pro cm2
herabzusetzen vermag. Das gab uns die Möglichkeit, eine Presse
von nicht übergroßem Ausmaß zu bauen. Mit
dieser Presse können wir 24 Halbwaben innerhalb
sieben Minuten auf einmal auspressen. Diesen verflossenen Herbst
pressten wir in zwölf Tagen 23 t Honig.
Überdies arbeitet die Maschine so wirksam, dass der Verlust
weniger als 1,2 % ausmacht, während bei Verwendung
einer gewöhnlichen Honigpresse, unserer langjährigen
Erfahrung gemäß, 15 bis 20 % Honig
verloren gehen. Sowohl die geschleuderte als auch die
gepresste Honigausbeute wird in elf Vorratstanks gepumpt, von denen
jeder 2,5 Tonnen Honig fasst.
Jeder
Tank ist mit einer Schlange versehen und kann zu Abfüllzwecken
gewärmt werden. Die Temperatur des Wassers, das in einer
Schlange zirkuliert, ist automatisch kontrolliert, um jeder Gefahr
einer Überhitzung des Honigs vorzubeugen. Ein Tank voll von
kandiertem Kleehonig, reiner Heidehonig von Calluna vulgaris kandiert
ja nicht, ist innerhalb von 18 Stunden
bereit zum abfüllen, ohne jegliche weitere Arbeit als das
Füllen des Gaskessels und der Schlange mit Wasser und das
Anzünden der Gasheizung. (Eine automatische
Abfüllmaschine, gezeigt im Vordergrund von Abb.
26, 2, ermöglicht das Füllen von 1600 bis
2000 Pfunddosen in der Stunde. Abbildung 26, 1, zeigt unseren
Schleuderraum mit der Presse mitten im Hintergrund, die
Schleudermaschine rechts im Vordergrund und dahinter die Entdeckelungsmaschine
Die
Frage der zweckmäßigsten Anlage ist von so
mannigfachen Erwägungen abhängig, dass es sinnlos
wäre, feste Grundsätze diesbezüglich
aufzustellen. Wir ziehen es daher vor, die Anlage als einen
“unwesentlichen“ Faktor der Bienenzucht zu
bezeichnen. Was wir noch in diesem Artikel zu sagen haben, sei einer
Sache gewidmet, die nach unserem Ermessen überaus wichtig
erscheint, der Frage der Königinnenzucht. Ihre Lösung
ist von allergrößter Bedeutung für den
Erfolg jeder Bienenzucht und es ist das Kernproblem, die
bestmögliche Königin von allerbester Abstammung
für jedes Volk zu züchten.
Durch
zielbewusste Königinnenzucht kann das Schwärmen
weitgehend vermieden, hoher Durchschnittsertrag gesichert und die
Widerstandskraft gegen Krankheiten dermaßen gesteigert
werden, dass Krankheiten praktisch nicht vorkommen, oder wenigstens nur
ganz ausnahmsweise. Diese Feststellung bedarf einer kurzen
Erläuterung: Wir halten nicht viel von den gegen
Bienenkrankheiten empfohlenen Bekämpfungsmittel, wie Frow und Sulfanilamid.
Sie mögen vielleicht die Ausbreitung der Krankheit
eindämmen, aber sie vermögen sie gewiss nicht zu
beheben. Hierzulande und besonders im Gebiet um Buckfast, wahrscheinlich mit den besonderen klimatischen Verhältnissen
verbunden, ist die Milbenseuche vorherrschend.
Durch
sorgsame Zucht und Auslese über eine Periode von 20 Jahren
haben wir die erbliche Empfänglichkeit für diese
Krankheit in unserem Stamm so weit überwunden, dass sie
praktisch nicht mehr auftritt. Sooft wir aber Bienen aus anderen
Gebieten einführten, sind sie innerhalb eines Jahres der
Seuche erlegen. Unsere lange Erfahrung im Kampf mit der Milbenseuche,
welche zurückgeht zu den Jahren, in denen diese Krankheit den
Höchstpunkt ihrer Virulenz erreichte, hat klar bewiesen, dass
die Empfänglichkeit vererbbar ist und durch die
Königin übertragen wird, und dass die Drohne keinen
direkten Einfluss ausübt, für
oder gegen diese Empfänglichkeit, in der
ersten Generation ihrer Nachkommen.
Ob
es sich mit den Brutkrankheiten ähnlich verhält,
steht nicht fest. Unsere Beobachtungen geben alle Anzeichen, dass eine
erbliche Widerstandsfähigkeit auch gegen die Brutkrankheiten
vorhanden ist. Diese Fähigkeit herauszuzüchten und
zugleich all die wertvollen wirtschaftlichen Eigenschaften zu erhalten,
nimmt viele Jahre, große Erfahrung und
außerordentliche Kenntnisse in Anspruch. Das Fördern
erblicher Widerstandskraft ist nach unserem Ermessen der einzige Weg um
beständig von Bienenkrankheiten frei zu bleiben. Die Buckfast-Biene ist
erzüchtet aus einer Kreuzung der einheimischen und
Italienerbiene. Die Kreuzung wurde vor 35 Jahren erzeugt,
kurz bevor die einheimische Biene als Opfer der Milbenseuche ausstarb.
Unterdessen wurde kein frisches Blut in den Stamm eingeführt,
außer für Versuchszwecke und für
Erbgangstudien. Die Inzuchtschäden, die jetzt in Amerika
konstatiert werden mittels künstlicher Besamung, sind uns
schon seit 20 Jahren bekannt. Fortgesetzte Inzucht ist nur
möglich, wenn auf breiter Basis geführt. Die
Erfahrung lehrt überdies, dass zur Vermeidung jeglicher
Irrwege und zur Erzielung höchstmöglicher Resultate
eine erfolgreiche Zucht sich immer auf eine Anzahl Zuchtmütter
stützen muss, für die Erzeugung
der Drohnen sowie Königinnen. Nur so ergibt sich die
Möglichkeit einen Vergleich anzustellen, und so die
erbtreueste und allerbeste Leistungsnachkommenschaft zu
ermitteln, nur so kann jedes Jahr mit unfehlbarer
Sicherheit ein wirklicher Fortschritt erreicht werden.
Ein
konkretes Beispiel: Letztes Jahr züchteten wir von sechs
Zuchtmüttern. Dieses Jahr, 1949, betrug unser
Durchschnittsertrag 72,5 kg pro Volk. Aber
22 Völker, alle im Besitz von Königinnen der
gleichen Zuchtmutter, erzielten einen Durchschnittsertrag von
92,5 kg, also 20 kg über dem gesamten
Bestand von 320 Völkern. Ein Zufall ist ausgeschlossen, denn
diese 22 Völker waren auf alle zehn Stände
verteilt. Überdies besitzen diese besten
Leistungsvölker alle übrigen erstrebenswerten
Eigenschaften in einem Höchstmaß, soweit wir ein
solches bis jetzt erzielt haben. Nach äußeren
Merkmalen sowie in Sanftmut und Fruchtbarkeit ähnelt die Buckfast-Biene den Italienern.
Von der einheimischen Biene sind erhalten die wunderbare Energie,
Langlebigkeit und die unvergleichlich schöne und
weiße Bedeckelung
der Waben. Diese Eigenschaften sind nicht nur erhalten worden, sondern
wurden noch gesteigert in weitestem Maße. Mehrere neue
Eigenschaften wurden erzüchtet, wie die
Widerstandsfähigkeit gegen die Milbenseuche.
Nichtverwertung
von Kittwachs und große Schwarmträgheit. Auf dem
Kontinent wird großer Wert auf manche Eigenschaften gelegt
(wie z.B. der reichliche Verbrauch von Kittwachs), die hier und in
Amerika als wertlos erachtet werden. Der Kampf der
Großbienenzüchter um ihre Existenz sowie der
äußerst praktische Sinn der englisch sprechenden
Imker bieten keinen Spielraum für fragliche, akademische
Werte, weder in der Konstruktion der Bienenstöcke noch in den
Betriebsmethoden oder den Eigenschaften der Biene selbst. Das
Züchten von einem hervorragenden Bienenstamm, das
Heranzüchten der Widerstandsfähigkeit gegen die
Milbenseuche, wäre nie verwirklicht worden ohne eine
Belegstelle. Die Schweizer Imker haben der Welt ein wertvolles Beispiel
gegeben mit ihrer Rassenzucht und der Einführung der
Belegstation. Die künstliche Besamung besitzt große,
noch unschätzbare, wissenschaftliche Werte. Aber die
Belegstation bleibt nach wie vor die unentbehrliche
Hauptstütze zur Erzeugung zuverlässiger, hochwertiger
Königinnen.
Wir
erwähnten bereits die Nähe des ausgedehnten
Heidehochlands Dartmoor. Nach langem Suchen entdeckten wir dort, etwa 17 km
entfernt von der Abtei, einen geradezu idealen Platz für
unsere Belegstation mitten in der Heide, in einer Höhe von 400
m in einem geschützten Talkessel. Durch seine Lage am Hange
eines Hügels ist dieser von Tannen umgebene Talkessel gegen
den vorherrschenden Südwestwind gut geschützt.
Außerdem und das ist ja die Hauptsache, ist der Platz wohl isoliert. Auf eine
Entfernung von 10 km gibt es keine Bienenstände, von
denen aus Drohnen einen so weiten Raum offener und winddurchwehter
Heide durchfliegen könnten. Die Dartheide
besitzt den überragenden Vorteil für unsere Zwecke,
dass sie fast total baumlos und unbewohnt ist. Das Klima auf der
offenen Heide ist so rauh,
dass kein Schwarm dem schnellen Tod in der Wildnis entrinnen kann.
Hier
also wurde unsere Belegstelle, die einzige
Belegstation in England, vor 26 Jahren errichtet.
Ein großes Problem betraf die Form der
Begattungskästen in Anbetracht der klimatischen
Verhältnisse und unserer besonderen Betriebstechnik. Wir
machten zahlreiche Versuche, um den für unsere Zwecke geeignetsten Typ zu finden. Den
ersten Versuch stellten wir mit Halbrahmen von englischem
Vereinsmaß an, vier Völklein auf je drei
Halbrahmen in einem Kasten untergebracht. Sie erwiesen sich als sehr
gut für den Gebrauch im Sommer aber zu klein für die
Überwinterung. Schließlich erwiesen sich Dadant-Blatt-Halbrahmen als das
einzig für uns Geeignete. So bauten wir unsere
Zuchtkästen dergestalt, dass sie 16 Dadant-Blatt-Halbrahmen
fassen können. Jeder Kasten ist zweigeteilt und jeder der
beiden Räume wieder durch auswechselbare Scheidewände
in weitere zwei Räume unterteilt. So haben wir in jedem Kasten
vier Abteilungen, von denen jede vier Halbrahmen enthält.
Diese Zuchtvölker versorgen sich selbst in einem normalen
Sommer, sind aber dennoch klein genug, um den Trieb nach Drohnenbrut
abzuhalten, und groß genug, um die begatteten
Königinnen zu überwintern.
Der Futterapparat ist diesem Stocktyp besonders angepasst und beruht auf
dem gleichen Prinzip wie unser Futterapparat für
Honigstöcke. Jeder Futterapparat gewährt allen vier
Völkern gleichzeitigen Zugang zum Sirup. (Abbildung 27 zeigt
die Zuchtkästen in ihrer reizvollen landschaftlichen Umgebung
im Mai,zur Zeit in der die wilde Hyazinthe in voller Blüte
ist.) Gegenwärtig sind bei uns im Sommer 500 Zuchtvölklein in
Gebrauch, und ermöglichen so die Überwinterung von
durchschnittlich 400 Königinnen in dieser Belegstelle. Unser
Bestand an Königinnen erlaubt uns in jedem Frühjahr
die Beschickung unserer Honigstöcke mit Königinnen,
die in vollster Jugendkraft stehen.
Das ist, unserer Meinung nach, das
Geheimnis, welches sowohl den erfolgreichen Aufbau der Völker
sichert als auch 100%
Annahme beim Ersetzen von Königinnen verbürgt.
Extrakt von Schweizerische Bienenzeitung, 73(2), 1950, 66-74. Artikel von
Bruder Adam O. S. B., St. Marys Abbey, Buckfast, Devon, Großbritannien.
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